Barkassenfahrt Hamburg

Der Alte Elbtunnel

Der Alte Elbtunnel in Hamburg verbindet seit 1911 St. Pauli und den Vorort Steinwerder miteinander und ist ein historischer Bau. Er ist speziell für Fußgänger und Fahrräder konzipiert und war früher ein wichtiges Verkehrsmittel in der Elbregion. Gestaltet wurde der Tunnel von den Architekten Rudolf Trauschke und Johann Sprenger und ist einer der ersten seiner Art in Europa.

Der Alte Elbtunnel ist ein imposantes Bauwerk. Seine Wände und Decken sind mit weißen Kacheln verziert und schmiedeeiserne Geländer und Lampen sorgen für eine angenehme Beleuchtung.

 

Zum Ende des 19. Jahrhunderts stieg das Verkehrsaufkommen auf der Norderelbe stetig an und es wurde nach einer effektiven Lösung gesucht, um dieses Problem zu bewältigen. Die Fährverbindungen waren überlastet und behinderten die Schifffahrt, insbesondere bei schlechtem Wetter. Auch die großen Werften waren nur schwer zu erreichen. Ursprünglich wurden Brücken und eine Schwebefähre als mögliche Lösungen diskutiert, jedoch hätten diese den Schiffsverkehr weiterhin beeinträchtigt. Die Idee einer Hochbrücke wurde aufgrund der hohen Kosten schnell verworfen. Stattdessen entwarf Baurat Wendemuth einen Plan für einen Tunnel, der nur eine Röhre von der Breite eines Pferdefuhrwerkes aufweisen sollte.

 

Im Jahr 1904 wurde vom Senat ein Tunnelprojekt genehmigt, das zwei Röhren und Fußwege beinhaltete, um einen reibungslosen Verkehr zu gewährleisten. Der Bau begann 1907 unter der Leitung des Ingenieurs Stockhausen, der das Druckluftverfahren nutzte, um das Eindringen von Wasser zu vermeiden. Auf der Steinwerder Seite kam ein Senkkasten zum Einsatz, während bei den Landungsbrücken ein Ring ausgehoben wurde. Die beiden Tunnelröhren wurden mittels Schildvortriebsverfahren für den alten Elbtunnel Hamburg errichtet. Ein weiteres interessantes Detail sind die Aufzüge, die für den Transport der Fahrzeuge verwendet wurden.

 

Auf der Seite von Steinwerder befand sich der Zugang in einer Kuppel, welche bei einem Luftangriff im zweiten Weltkrieg teilweise beschädigt wurde. Später wurde sie durch ein flaches Dach ersetzt. Fußgänger konnten den Tunnel durch Treppen oder Aufzüge erreichen. Eine Rolltreppe wurde später installiert, die jedoch im Jahr 1993 durch einen Aufzug ersetzt wurde.

 

Im Tunnel unter der Elbe wurde in der Vergangenheit oft gebaut und modernisiert. Im Jahr 2019 wurde der Osttunnel nach umfangreichen Baumaßnahmen wiedereröffnet. Dabei wurden nicht nur Kacheln erneuert, sondern auch wunderschöne Reliefs angebracht. Die Lampen erhielten ebenfalls ein neues Design und strahlen nun heller als zuvor. Die Bauherren meisterten das Problem der Fahrbahnrestaurierung erfolgreich und so konnte die Eröffnung mit viel Musik gefeiert werden. Der Westtunnel befindet sich derzeit ebenfalls in der Restaurierung und ist daher für den Verkehr gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können den historischen Elbtunnel Hamburg jedoch weiterhin kostenfrei nutzen. Touristen besichtigen die Konstruktion gerne und verbinden ihren Besuch oft mit einem Aufstieg zur Aussichtsplattform, von der aus sie einen herrlichen Blick auf die Landungsbrücken genießen können.